Moravsky Kras
 Mährischer Karst
 Moravian Karst


Höhle Spiralka bei Holstejn.
Cave Spiralka close to Holstejn.

Der mährische Karst ist eine eindrucksvolle Landschaft im Süden der Tschechischen Republik in der Umgebung von Blansko (in der Nähe von Brno). Er ist ein weitverzweigter Komplex von noch aktiven Höhlen, der vom Flüßchen Punkva durchflossen und gebildet wird. Eine Besonderheit ist die 134 Meter tiefe Schlucht Macocha. In den Höhlen fand man Geräte von Urmenschen und Kunstgegenstände aus der Bronzezeit.

Moravian Karst is an impressive landscape in the south of the Czech Republik in the area of Blansko (near Brno). It's a large ramifies complex of activ caves which are flown and formed by the river Punkva. A particularity is the 134 m deep ravine Macocha. In caves was founded cavemen's tools and art objects of bronze age.


  Erlebnisbericht: Eine Fahrt in den mährischen Karst

Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr war zweifelsohne die Fahrt ins mährische Karstgebiet zu Pfingsten. Wie die meisten unserer Fahrten begann auch diese in Dresden. Jedoch, anders als gewöhnlich, wollten wir diesmal mit einem Kleinbus fahren, dem außerdem nicht anzumerken war, daß er uns zum Ziel bringen würde.

Wir wurden von einer tschechischen Höhlenforschergruppe nach Ostrov, einem kleinen Ort nicht weit von Brno in der tschechischen Republik Mähren, eingeladen. Das geschützte Landschaftsgebiet Mährischer Karst gilt als ein klassisches Karstgebiet und wird als Wiege wichtiger Erkenntnisse der modernen Speläologie angesehen. Nach langer Fahrt kamen wir erst mitten in der Nacht am Ziel an: einem kleinen Vereinshäuschen, dessen Lokalisation nur durch angestrengte Erinnerungsversuche eines unserer Mitfahrer auffindbar war. So schlugen wir, bescheidenerweise, unser Nachtlager unter freiem Himmel vor diesem Häuschen auf. Am nächsten Morgen würdigten dann unsere Gastgeber diese rücksichtsvolle Verhaltensweise lediglich mit einem verständnislosen Kopfschütteln.

Anschließend ging es dann gleich in zwei Höhlen. Unsere Freunde zeigten uns die Pik Dame, die zu dieser Jahreszeit noch außergewöhnlich viel Eis hatte und somit nur zum Teil begehbar war, sowie die Spiralka, die eine Reihe sehr beeindruckender Karsterscheinungen vereinte und insgesamt ein echtes Erlebnis darstellte. Für einige von uns waren es die ersten größeren Höhlen, die befahren wurden, von der TU-Turnhalle einmal abgesehen.

Anderentags hatten wir die Gelegenheit, kostenlos einige Schauhöhlen in der Umgebung zu besuchen; ein kleiner Zettel, den wir bei uns trugen, öffnete uns wie von Geisterhand die Eingänge der Sloup-Sosuvka Höhle und der Punkva Höhlen, die eine unterirdische Bootsfahrt einschloß. Eine Wanderung durch die Karstgegend und um die Macocha Schlucht, wie die ganze Zeit bei herrlichstem Wetter, wobei wir an unzähligen kleinen Höhlen am Wegesrand vorbeikamen, rundeten diese Exkursion ab.

Ein Lagerfeuer am Abend fehlte natürlich ebensowenig wie die Möglichkeit, die vereinseigene Sauna in Form eines ca. 2x2m großen Schuppens außerhalb des Hauses, zu nutzen. Letztere Aktion ließ jedoch ein wenig Geschlossenheit in unserer Gruppe vermissen.

Eines stand für die meisten von uns jedenfalls sofort fest: Es gibt ein nächstes Mal. Muß!

Matthias Vorwerk (1997)

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