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Schweizerisches Medizin-Forum, 7, 371–374 (2007)
Bei der aneurysmatischen Knochenzyste handelt sich um eine benigne, aggressive und destruktive Läsion der langen Röhrenknochen, der Wirbelsäule oder des Beckens, die vorwiegend bei Kindern oder jungen Erwachsenen vorkommt. Sie äussert sich durch Schmerzen und eine sich rasch vergrössernde Vorwölbung. Diese klinischen Symptome, assoziiert mit röntgenologischen Zeichen einer expansiven Läsion, lassen an einen malignen Tumor denken. Bei ihren typischen Erscheinungsformen handelt es sich um eine benigne Läsion, die häufig mit anderen echten Tumoren assoziiert ist wie Chondroblastome, Osteoblastome, Riesenzelltumoren oder – in sehr seltenen Fällen – dem malignen Osteosarkom. Das Standardröntgenbild ist meist typisch. Das MRI erlaubt in der Regel die Bestätigung des klinischen Verdachts. Trotzdem muss die Diagnose häufig mittels Biopsie gesichert werden. Diese ist mit Vorsicht vorzunehmen, v.a. bei tiefen Läsionen, bei denen es zu starken Blutungen kommen kann. Die klassische Behandlung besteht in einer Curettage mit anschliessender Spongiosaplastik. Rezidive sind mit 20 bis 30% häufig. In gewissen Fällen kann eine weite Resektion durchgeführt werden, sofern keine funktionellen Einbussen in Kauf genommen werden müssen (z.B. bei Läsionen der Fibula). Entsprechend besteht dann fast kein Rezidivrisiko. Diese aggressive benigne Läsion ist selten. Die Behandlung sollte durch einen Spezialisten erfolgen.
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